Stricken Tipps für Einsteiger die du kennen musst

Stricken lernen klingt am Anfang oft komplizierter, als es wirklich ist. Die vielen Nadeln, Maschen und Muster können einen schnell überfordern – gerade, wenn du noch nie Wolle in der Hand hattest. Doch keine Sorge: Stricken ist ein wunderbares Hobby, das mit etwas Übung ganz leicht von der Hand geht und unglaublich entspannend ist.

In diesem Beitrag zeige ich dir 10 Tipps für Strick-Anfänger, mit denen dein Start garantiert gelingt. Egal, ob du dein erstes Strickstück planst, dich durch verschiedene Garne probierst oder noch unsicher mit den Grundtechniken bist – hier findest du praktische Tricks, die dir helfen, typische Anfängerfehler zu vermeiden und mit Freude dranzubleiben.

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Hier findest du weitere Grundlagen, Tricks und einfache Ideen, die dir beim Stricken garantiert helfen.

10 Stricken Tipps für Anfänger


Tipp 1: Mit den richtigen Nadeln starten

Gerade am Anfang macht es einen riesigen Unterschied, welche Stricknadeln du in der Hand hast. Zu glatte Nadeln lassen die Maschen schnell herunterrutschen, zu raue Nadeln wiederum bremsen dich und machen das Stricken unnötig mühsam. Für Anfänger sind Bambus- oder Holznadeln oft die beste Wahl: Sie sind leicht, liegen angenehm in der Hand und verhindern, dass die Maschen ständig wegrutschen.

Auch die Stärke der Nadeln ist entscheidend. Dünne Nadeln erfordern mehr Geduld und Konzentration, weil die Maschen kleiner und feiner sind. Am Anfang ist es daher entspannter, mit mittleren Nadelstärken (z. B. 4–6 mm) zu arbeiten. Damit siehst du schnelle Fortschritte, ohne dich zu sehr zu verheddern.

Ein weiterer Tipp: Starte mit glatten, geraden Stricknadeln. Rundstricknadeln oder Nadelspiele sind praktisch, aber fürs erste Gefühl in den Händen oft komplizierter. Sobald du die Basics kannst, kannst du dich an diese Varianten herantasten.

Mein Tipp für Anfänger: Lege dir ein Einsteiger-Set zu, bei dem verschiedene Nadelstärken enthalten sind. So kannst du ausprobieren, womit du dich am wohlsten fühlst – und hast direkt die richtige Größe parat, wenn du dein erstes kleines Projekt startest.


Tipp 2: Passendes Garn wählen

Das schönste Muster bringt dir nichts, wenn du mit dem falschen Garn kämpfst. Als Anfänger lohnt es sich, bei der Auswahl auf leicht zu verarbeitende Garne zu achten. Besonders gut geeignet sind Baumwolle oder Mischgarne in mittlerer Stärke (z. B. DK oder Worsted). Diese Garne sind griffig, rutschen nicht so schnell von der Nadel und lassen sich bei Fehlern problemlos wieder aufribbeln.

Finger weg solltest du am Anfang von sehr dünnem Garn (z. B. Lace) oder flauschigen Qualitäten (z. B. Mohair oder Angora). Sie sehen zwar toll aus, sind aber schwierig zu kontrollieren und machen das Korrigieren von Fehlern fast unmöglich.

Auch die Farbe spielt eine Rolle: Helle oder mittlere Töne machen es dir leichter, die Maschen zu erkennen. Bei sehr dunklem Garn übersiehst du schnell Fehler und das frustriert.

Mein Tipp: Nimm ein Garn, das du wirklich magst. Es soll sich gut anfühlen und dich motivieren, dranzubleiben. Ein klassischer Baumwollmix in freundlichen Farben ist perfekt für den Anfang.


Tipp 3: Ein einfaches Projekt am Anfang wählen

Gerade zu Beginn ist die Versuchung groß, gleich einen komplizierten Pullover oder eine aufwendige Strickjacke zu starten. Doch das führt oft zu Frust, weil du dich mit zu vielen Techniken auf einmal auseinandersetzen musst. Viel besser ist es, klein anzufangen – so kannst du die Grundmaschen üben, schnelle Erfolge sehen und bleibst motiviert.

Typische Einsteigerprojekte sind zum Beispiel:

  • Ein Schal: perfekt, um rechte und linke Maschen zu üben, ohne dass es kompliziert wird.
  • Ein Stirnband: klein, überschaubar und trotzdem ein tolles Accessoire.
  • Ein einfacher Topflappen: praktisch im Alltag und ein gutes Übungsstück für gleichmäßige Maschen.

Wichtig ist, dass dein erstes Projekt überschaubar bleibt und du schnell merkst, wie sich dein Strickstück entwickelt. So wächst die Freude daran, neue Muster oder Techniken auszuprobieren.


Tipp 4: Die Grundmaschen üben

Bevor du dich an Muster, Zöpfe oder Lochstrick wagst, solltest du die Grundmaschen im Schlaf beherrschen. Es gibt zwei Basics, die das Fundament fürs Stricken bilden:

  • Rechte Maschen
  • Linke Maschen

Aus diesen beiden entstehen alle weiteren Muster und Strickarten. Wenn du sie sicher kannst, fällt dir alles andere deutlich leichter.

Am Anfang lohnt es sich, einfach ein Probestück zu stricken – ganz ohne Plan für ein fertiges Projekt. Stricke ein paar Reihen rechte Maschen, dann ein paar Reihen linke. So bekommst du ein Gefühl dafür, wie sich die Maschen verhalten und wie unterschiedlich die Strickstücke wirken.

Besonders hilfreich ist es, wenn du dich mit den Grundbegriffen vertraut machst: „kraus rechts“ (nur rechte Maschen), „glatt rechts“ (abwechselnd rechte und linke Reihen) oder ein einfaches Rippenmuster. Diese kleinen Muster trainieren nicht nur deine Fingerfertigkeit, sondern geben dir auch erste Erfolgserlebnisse.


Tipp 5: Locker stricken statt verkrampfen

Viele Anfänger neigen dazu, den Faden viel zu fest zu ziehen – aus Angst, dass Maschen wegrutschen. Das Ergebnis: Das Strickstück wird steif, die Nadeln lassen sich kaum noch einstechen und der Spaß bleibt auf der Strecke.

Die Kunst liegt darin, den Faden locker, aber kontrolliert zu führen. Achte darauf, dass deine Hände entspannt sind und du den Faden nicht ständig verkrampft festhältst. Je gleichmäßiger du die Spannung hältst, desto schöner und gleichmäßiger wird dein Maschenbild.

Hilfreiche Tipps, um lockerer zu stricken:

  • Kurze Pausen machen: Lass deine Hände regelmäßig los und lockere sie.
  • Richtige Nadelgröße wählen: Wenn du merkst, dass deine Maschen zu eng sind, probiere eine halbe Nadelstärke größer.
  • Fadenhaltung üben: Experimentiere, wie du den Faden um Finger oder Hand führst, bis es sich bequem anfühlt.

Tipp 6: Maschen zählen & Markierer nutzen

Kaum etwas ist frustrierender, als am Ende einer Reihe festzustellen, dass Maschen fehlen oder zu viele entstanden sind. Gerade am Anfang passiert das schnell, weil man unbemerkt eine Masche fallen lässt oder versehentlich eine dazunimmt.

Um das zu vermeiden, hilft es, regelmäßig die Maschen zu zählen. Am besten kontrollierst du nach jeder Reihe kurz, ob die Anzahl stimmt. So kannst du Fehler früh entdecken und leicht korrigieren, anstatt später alles aufribbeln zu müssen.

Ein weiteres Hilfsmittel sind Maschenmarkierer. Sie lassen sich wie kleine Ringe zwischen die Maschen setzen und helfen dir, Abschnitte abzugrenzen – zum Beispiel bei Mustern oder wenn du immer wiederkehrende Zählabstände einhalten musst.

Wenn du keine Maschenmarkierer zur Hand hast, kannst du dir auch mit einfachen Dingen behelfen: Büroklammern, Sicherheitsnadeln oder kleine Wollreste funktionieren genauso gut.


Tipp 7: Strickanleitungen richtig lesen

Am Anfang sehen Strickanleitungen oft aus wie eine Geheimsprache – voller Abkürzungen, Symbole und Zahlen. Doch keine Sorge: Wenn du die wichtigsten Begriffe kennst, wird das Ganze schnell überschaubar.

Die wichtigsten Grundlagen:

  • re (rechte Masche) und li (linke Masche) sind die Basis.
  • Rd steht für Runde, R für Reihe.
  • abk bedeutet abketten, M für Masche.

Viele Anleitungen enthalten auch Strickschriften oder Diagramme. Diese zeigen dir visuell, wie das Muster aufgebaut ist. Lies sie immer von unten nach oben und – wenn es sich um Reihen handelt – abwechselnd von rechts nach links bzw. links nach rechts.

Tipp: Wenn dir ein Symbol oder eine Abkürzung unklar ist, schau in die Legende – dort werden alle Zeichen erklärt.


Tipp 8: Fehler nicht fürchten

Beim Stricken gilt: Fehler gehören einfach dazu. Selbst erfahrene Strickerinnen lassen mal eine Masche fallen oder vertun sich in einer Reihe. Wichtig ist nicht, Fehler zu vermeiden, sondern zu wissen, wie du damit umgehst.

Wenn dir mal eine Masche herunterrutscht, ist das kein Drama. Mit einer Häkelnadel oder sogar einer Stricknadel kannst du sie vorsichtig wieder hochholen. Auch das sogenannte Ribbeln (ein Stück wieder auftrennen) gehört zum Stricken dazu – und ist absolut normal.

Viele Anfänger ärgern sich und wollen sofort alles perfekt machen. Aber gerade durch Fehler lernst du unglaublich viel: Du erkennst, wie die Maschen aufgebaut sind, und bekommst ein besseres Gefühl für dein Strickstück.

Mein Tipp für Anfänger: Sieh Fehler als Teil des Prozesses. Leg dir eine kleine Häkelnadel bereit – sie ist dein Rettungsanker, wenn mal etwas schiefgeht. Und denk daran: Niemand strickt fehlerfrei, und trotzdem entstehen wunderschöne Werke.


Tipp 9: Video-Tutorials & Bücher nutzen

Manchmal reicht eine geschriebene Anleitung nicht aus – gerade bei neuen Handgriffen ist es oft leichter, sie live in Bewegung zu sehen. Hier sind Video-Tutorials Gold wert. Auf Plattformen wie YouTube findest du unzählige Schritt-für-Schritt-Anleitungen für wirklich jedes Strickthema: von den Grundmaschen bis hin zu ausgefallenen Mustern.

Der Vorteil: Du kannst die Videos jederzeit stoppen, zurückspulen und so oft wiederholen, bis du den Handgriff verstanden hast. Das nimmt enormen Druck raus.

Aber auch Strickbücher für Anfänger sind eine super Ergänzung. Sie erklären die Grundlagen übersichtlich, enthalten viele Bilder und oft auch kleine Projekte, die speziell für Einsteiger gedacht sind. So kannst du dir dein eigenes Tempo aussuchen – mal mit Video, mal ganz entspannt mit einem Buch auf dem Sofa.


Tipp 10: Dranbleiben & regelmäßig üben

Wie bei jeder neuen Fähigkeit gilt auch beim Stricken: Übung macht den Meister. Am Anfang wirken die Bewegungen vielleicht ungewohnt, deine Maschen ungleichmäßig und die Hände verkrampft – doch mit jeder Reihe wirst du sicherer.

Wichtig ist, dass du dir kleine Strickroutinen aufbaust. Stricke lieber öfter mal zehn Minuten am Abend, als dich einmal pro Woche für zwei Stunden zu quälen. So bleiben Bewegungsabläufe frisch im Gedächtnis, und dein Strickgefühl entwickelt sich ganz von selbst.

Auch kleine Ziele helfen: „Bis Sonntag will ich 20 Reihen schaffen“ oder „Diesen Monat mache ich meinen ersten Schal fertig“. Solche Etappen motivieren und sorgen für Erfolgserlebnisse.

Und denk daran: Niemand erwartet Perfektion. Stricken ist kein Wettbewerb, sondern ein entspannendes Hobby, das dir Freude bringen soll.

Mein Tipp: Sieh Stricken als Auszeit für dich. Mach’s dir gemütlich, leg deine Lieblingsmusik auf oder schau dabei eine Serie. So verbindest du das Üben mit etwas Schönem – und bleibst automatisch dran.


Stricken lernen macht Spaß – auch für Anfänger

Stricken ist mehr als nur ein Hobby – es ist Entspannung, Kreativität und ein kleiner Alltagszauber in einem. Mit den richtigen Tipps und etwas Geduld wirst du schnell merken, wie deine Maschen immer gleichmäßiger werden und kleine Projekte Gestalt annehmen.

Egal, ob dein erstes Werk ein einfacher Schal, ein Stirnband oder vielleicht sogar schon ein Pullover ist: Stricken lohnt sich. Es schenkt dir nicht nur etwas Selbstgemachtes, sondern auch jede Menge Zufriedenheit.

Also schnapp dir Nadeln und Garn, such dir dein erstes Projekt aus und leg einfach los. Je öfter du strickst, desto leichter wird es dir fallen – und schon bald wirst du stolz auf deine eigenen DIY-Unikate blicken.

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